Beispiele

Zentralwerk eG, Dresden

Das Zentralwerk in Dresden verbindet Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur auf dem Gelände einer ehemaligen Waffenfabrik im Stadtteil Pieschen. Verwirklicht wird das Projekt von der 2014 gegründeten ZENTRALWERK Kultur- und Wohngenossenschaft eG. Sie arbeitet mit der Stiftung trias als Erbbaurechtsgeber zusammen.

Im Zentralwerk entstehen zu einem Drittel Raum für Wohnen und zu zwei Dritteln Raum für Ateliers, Gewerbe, Ausstellungsflächen und Kunstproduktion. Damit das entstandene Netzwerk weiter wachsen kann, bietet die Genossenschaft die Mietflächen nicht profitorientiert, sondern rein kostendeckend an.

Das Genossenschaftsmodell der Zentralwerk eG basiert auf Mitsprache. Auf den Generalversammlungen entscheiden die Genossenschaftsmitglieder über die Geschicke des Projekts. Als Initiator und Mieter der Ausstellungsfläche ist der Kulturverein friedrichstadtZentral e.V. ebenfalls Mitglied in der Genossenschaft.

 

www.zentralwerk.de

Fotos: Zentralwerk eG

ExRotaprint gGmbH, Berlin

Die gemeinnützige GmbH ExRotaprint wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, das ehemalige Rotaprint Gelände in Berlin-Wedding zu übernehmen. Die gGmbH ist mittels Erbbaurecht Besitzerin der Gebäude und kümmert sich um Finanzierung, Vermietung und Sanierung. Grund und Boden wurde an die Stiftungen trias und Edith Maryon übertragen.

ExRotaprint gilt mittlerweile als etablierter Standort für die Integration von produzierender Arbeit, Kunst und sozialen Diensten. Hier arbeiten Gewerbebetriebe, soziale Einrichtungen und Freiberufler unter einem Dach. Das Projekt schafft lokale Angebote im Kiez und bietet Einstiegsmöglichkeiten für junge Freiberufler und Unternehmen.

Die ExRotaprint gGmbH hat 10 Gesellschafter, die meisten sind Mieter auf dem Gelände. Elfter Gesellschafter ist der RotaClub e.V., der Verein aller Mieter. Er dient als Plattform für die Beteiligung der Mieter. Jeder Mieter kann in den Verein eintreten und sich somit direkt in die Entscheidungsprozesse der gGmbH einbringen.

www.exrotaprint.de

Fotos und Abbildungen: ExRotaprint gGmbH

fux eG, Hamburg

Im Jahr 2013 gründeten der Mieterverein Frappant e.V. und die Hamburger Künstlergruppe Lux & Konsorten die Genossenschaft fux e.G., um die ehemalige Viktoria-Kaserne in Hamburg-Altona zu kaufen und dauerhaft in einem bezahlbaren, unabhängigen Standort für Kunst, Kultur und lokales Gewerbe zu verwandeln.

Mit dem Kauf des Grundstücks 2015 für 1,85 Millionen Euro gelang es den Genossenschaftsmitgliedern, die ehemalige Kaserne zu sichern. Im Kaufvertrag des Gebäudes ist festgeschrieben, dass mindestens 60 Prozent der Nutzfläche für künstlerische und kreativwirtschaftliche Zwecke genutzt werden muss.

Durch die geplante Sanierung wird die nutzbare Fläche auf rund 10.000 Quadratmeter erweitert, bisher werden rund 4.000 Quadratmeter als Gewerbe- und Atelierräume, Probe-, Ausstellungs- und Versammlungsräume genutzt.

 

www.fux-eg.org

Satzung: www.fux-eg.org/satzung/

Fotos und Abbildungen: fux eG

Neuwerk eG, Konstanz

Die Neuwerk eG kaufte im Jahr 2000 eine ehemalige Zeltfabrik. Die Genossenschaft sanierte und erweiterte das Neuwerk-Gebäude, sodass heute auf rund 9000 qm Fläche Gewerbe, Handwerk, Hobby, Kunst und Kultur einen Raum finden.

Die Neuwerker nennen diese Räume 'Bodegas'. Das spanische Wort für Weinkeller deuten die Mitglieder neu: Die gut 90 Bodegas sollen für ihre jeweiligen NutzerInnen Raum für die persönliche Entwaltungsmöglichkeit bieten. Tatsächlich ermöglicht die Organisation als Genossenschaft viele Möglichkeiten der Entfaltung. Die Genossen und Genossinen sind schließlich Eigentümer ihrer Räume.

Neuwerk eG ist der Titel für eine Gemeinschaft aus über 100 Mitgliedern. Dieses Netzwerk schafft neue Möglichkeiten und Arbeitszusammenhänge. Einige KünsterInnen, verdanken dem Neuwerk heute zu großen Teilen ihre Bekanntheit.

 

www.neuwerk.org

Fotos: Neuwerk eG

Schlachthofstraße 8, Weimar

Auch in Weimar gibt es einen kleinen Gewerbehof für Handwerk, Design und Kunst. Die alten Warenhallen des ehemaligen Güterbahnhofs in der Schlachthofstraße 8 wurde von den ansässigen Mietern seit 2002 selbst aus und umgebaut. Entstanden sind u.a. Werkstätten für Tischler, Gitarrenbau und Filz, eine Steinhauerei und zwei IT-Büros.

Auf den gemeinsam genutzten Freiflächen hinter dem Gebäude entstanden über die Jahre ein Gemüsegarten, ein Gewächshaus, ein Hühnerstall, eine Bar und seit diesem Sommer sogar ein Pool. Die Mieter kennen sich alle und pflegen den informellen Austausch, z.B. beim gemeinsamen Mittagessen.

 

www.schlachthofstrasse-weimar.de